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Genossenschaft
Lokremise Uster
Thomas Heizmann
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In den ersten Jahren des Eisenbahnbaus waren die Lokremisen in die Hofanlagen der Bahnstationen für den Personen- und Güterverkehrs integriert. Die erste Ustermer Anlage von 1856 ist ein gutes Beispiel für eine derartige symmetrische Hofanlage, die auch in der Erweiterung ab 1857 noch vollständig umzäunt war.
Schon die Spanisch-Brötli-Bahn kannte 1847 zwei ähnliche Anlagen in Zürich und Baden mit hölzernen Perronhallen. Die Remisen in diesen Hofanlagen waren durchwegs rechteckig. Bei Iängeren Remisen standen mehrere Lokomotiven oder Wagen hintereinander. Dies erforderte aufwendige Rangierfahrten, wenn ein Fahrzeug aus der Remisenmitte eingesetzt werden sollte. In Frankreich, in England und in den USA, wurden deshalb schon früh Kreissegmentremisen entwickelt. Auf jedem Standgeleise steht eine Lokomotive, die über eine Drehscheibe herausgeholt werden kann. Falls die Drehscheibe ebenfalls überdacht wurde, entstand ein grosses, kegelförmiges Gebäude, genannt «Rotonde» oder «Round House».
In der Schweiz wurden vermutlich nur zwei Rotonden erbaut: 1856 die Rotonde im Werkstattareal Yverdon und 1858 die Rotonde beim Hauptbahnhof Genf. Beide Bauten existieren nicht mehr. Die später in die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) überführten Privatbahnen erstellten vor der Verstaatlichung acht Remisenanlagen des französischen Typs: Drei entstanden im Einflussgebiet der Jura-Simplon-Bahn, zwei auf den Tessiner Talbahnen und drei bei den Vereinigten Schweizerbahnen. Später erstellten die SBB noch sechs Ringschuppen, darunter die vier grossen Kreissegmentanlagen in St.Maurice, Brig, St.Gallen und Sargans. Insgesamt zählte das Streckennetz der SBB einst 16 Kreissegment- und Rotondenanlagen. Die 1846/47 erbauten Remisen von Zürich und Baden existieren nicht mehr und die nächste Generation von Rechteckremisen entstand 1855/56, also in der Entstehungszeit der kleinen, zweiständigen Remise von Uster. Die älteste Kreissegmentremise der Schweiz steht in Uster, gleich neben der vermutlich ebenfalls ältesten Rechteckremise der Schweiz.